Vor ein Paar Tagen entdeckte ich dieses Plakat, auf dem für eine 90’er Party geworben wurde. Wohl um das Thema optisch zu unterstützen nutzte der Veranstalter neben der Diddl-Maus (die definitiv in die 90’er passt) auch ein Mario-Artwork. Als notorischer Klugscheißer muss ich allerding feststellen, dass Mario zwar mit dem SNES Abenteuer Super Mario World bzw. mit Super Mario 64 auf dem N64 einige seiner größten Erfolge in den Jahren zwischen 1990 und 1999 feierte, der auf dem Plakat dargestellte Mario ist jedoch mit der Dreckweg 08/17 Wasserkanone ausgestattet. Einem Item, das bisher lediglich im 2002(!) erschienenem Super Mario Sunshine verwendet wurde.
Was darüber hinaus der Pacman (erschienen 1980) mit den Neunzigern zu tun hat ist mir ebenso schleierhaft. Also, liebe Partyveranstalter, beim nächsten Plakat bitte etwas mehr Recherche.
time-warp-zone
geschrieben am 09.05.2011
(space) invaders must die!
geschrieben am 18.04.2011
Nachdem die ersten warmen Frühlingstage hinter uns liegen wird es langsam aber sicher Zeit, die kurzärmligen Hemden und T-Shirts hervorzuholen. Wer dabei nicht nur akzeptabel aussehen will, sondern auch seine Liebe zur Videospielkultur zum Ausdruck bringen möchte, hat es dabei nicht leicht. Denn nur allzu oft wirken die entsprechenden Motiv-Shirts zu bemüht und daher eher peinlich als dass sie nerdigen Chic versprühen (wer einmal auf der Games Convention war, weiß, was ich meine). Darüber hinaus ist die Qualität häufig derart schlecht, dass man befüchten muss, Stoff und/oder Print überstehen den dritten Waschgang nicht.
Eine löbliche Ausnahme bietet dieses Space Invader Shirt von seventyseven:
Auf dem angenehm dicken Stoff stellt die dezent plazierte Score-Tabelle mit den bekannten Außerirdischen direkt die Verbindung zum Shoot’em up Klassiker von Taito her, während sich eingefleichte Fans an Cabinett-Artworks und japanischen Anleitungen erfreuen.
Leider ist das Motiv aktuell im Shop nicht mehr erhältlich, und die Space Invader Shirts aus der derzeitigen Kollektion mögen zwar von gleicher Qualität sein, das große Alien-mit-Kopfhörer-in-Pixeloptik Motiv leidet meiner Meinung nach an der eingangs erwähnten Problematik, dass es zu gezwungen kultig wirkt.
OK NO GO: Here we (don’t) go again
geschrieben am 28.03.2011
Kaum auf dem deutschen Markt erschienen, gab es am Sonntag auch schon das erste Systemupdate für Nintendos 3DS Handheld. Da aber sowohl angekündigter Internetbrowser als auch Onlineshop noch auf sich warten lassen, macht Nintendo dem geneigten 3DS Besitzer die Aktualisierung anderweitig schmackhaft und bewirbt die neue Firmware damit, dass auch ein kostenloses 3D Video installiert wird. In Amerika besteht dieses Goodie aus einer 3D Version des kultigen Musikclips White Knuckles der alternative Band OK GO. Sei es, das Nintendo dem Deutschen grundsätzlich keinen Musikgeschmack zutraut oder dass gerade kein Marschmusikvideo in 3D verfügbar war (vermutlich liegt es jedoch an so etwas trivialem wie Lizenzrechte), aber hierzulande erhält man einen nichtssagenden Landschaft-Tiere-Sport-Clip, der in etwa so banal ist wie die Beispielfilmchen von Windows7. Lediglich die extrem kurze Skateboard-Sequenz ist ganz ansehnlich und mit einem guten 3D Effekt versehen (und lässt den Wunsch nach einem Tony Hawk 3D aufkommen, was aber vermutlich so schnell nicht angekündigt wird, da man die Serie mir den Plastik-Board-Ablegern quasi gekillt hat).
Bleibt zu hoffen, dass sich Nintendo nicht noch mehr solcher Schnitzer erlaubt und den deutschen bzw. europäischen Markt in Zukunft auch mit dem einen oder anderen coolen Schmankerl beglückt.
Sonic Aid
geschrieben am 18.03.2011
Nach der verheerenden Katastrophe in Japan laufen nun diverse Spendenaktionen an. Auch SEGA, ein Unternehmen, das (obwohl von Amerikanern auf Hawaii gegründet) wie kaum eine andere Firma in der Spielebranche mit Nippon in Verbindung gebracht wird, möchte einen kleinen Beitrag leisten. Deshalb fließt für jeden Sonic iOS Titel, der bei iTunes bis zum 20.03. gekauft wird, eine Spende an das rote Kreuz in Japan. Löblich ist, dass hier nicht wie häufig üblich nur ein kleiner Prozentsatz dem guten Zweck zukommt, sondern der gesamte Kaufbetrag an die Hilfsorganisation geht.
Bei den Titeln handelt es sich Sonic Spinball, Sonic the Hedgehog, Sonic the Hedgehog 2 (alle iOS Ports von Megadrive-Klassikern) und Sonic the Hedgehog 4: Episode I.
Passion for Game: design your dream?
geschrieben am 21.02.2011
Mit großen Schritten nähert sich Pro Siebens tapferes Schneiderlein-Casting „Fashion and Fame“ der finalen Folge. Wer sich jetzt wundert, was das hier im Blog zu suchen hat, dem sei gesagt, das zum einen ein Blick über den Tellerrand nicht schaden kann (zumal ich mich durchaus für Shows wie „Project Runway“, „I wan’t to work for Diddy“ oder sogar „Big Boss“ begeistern kann), zum Anderen hätte ich vor der Ausstrahlung der ersten Folge noch darauf gewettet, dass zeitnah ein lieblos dahingerotzte DS und Wii-Spiel zur Serie erscheint.
Aber nachvollziehbarerweise blieben die Zuschauerzahlen hinter den Erwartungen zurück, so dass der Sendeplatz schon nach 2 Folgen vom Mode(l)-Donnerstag abgezogen wurde. Dabei verwundert die miese Quote kaum: Aufgrund der kommerziellen Ausrichtung sind die Aufgabenstellungen weit weniger kreativ als beim offensichtlichen Vorbild „Project Runway“. Gekünzelt dramatisierte Kommentare der charismalosen Jury und alberne Rituale wie das zerstören des Verlierstücks tun ihr weiteres, um geneigte Zuschauer abzuschrecken.
Anscheinend ist man in Deutschland noch nicht in der Lage, eine erfolgreiche Castingshow auf die Beine zu stellen, in der andere Fähigkeiten als gutes Aussehen, fehlerfreies geradeaus Laufen oder eine erträgliche Gesangsstimme gefragt sind.
Leider schwinden damit auch die Chancen, dass ich jemals meine Wunsch-Casting-Show „Passion for Game: design your dream?“ auf der Matscheibe sehen werde. Darin würden angehende Game-Designer in wöchentlichen Aufgaben darum kämpfen, Creative Director des Indie-Spiele-Labels Cold Guts zu werden. Natürlich dürfte man bei der Aufgabenstellung aufgrund der begrenzten Zeit nicht die Entwicklung von AAA Titeln erwarten, aber beispielsweise eine Levelmap für einen Egoshooter, ein kreativer Little Big Planet 2 Level oder ein einfaches Flash-Spielchen sollte schon drin sein. Als prominenten Juror, der durch die Sendung begleitet, sollte man Plaudertasche Peter Molyneux verpflichten. Der hat übrigens tatsächlich schon im Jahr 1992 zusammen mit der britischen Spielezeitschrift AMIGA POWER eine Art Casting veranstaltet: Im Rahmen eines Programmierwettbewerbs, bei dem ein Spiel auf Basis von Space Invaders entwickelt werden sollte, suchte er Verstärkung für sein Studio Bullfrog. Der damalige Gewinner Dennis Hassapis hat dann zum Beispiel an der künstlichen Intelligenz einiger der Top-Bullfrog-Titeln wie Syndicate gearbeitet.
Croftwerk
geschrieben am 19.02.2011
Freischaltbare Inhalte haben eine lange Tradition in Videospielen. Üblicherweise sind das zum einen Belohnungen innerhalb der Spielmechanik, beispielsweise alternative Outfits, härtere Schwierigkeitsgrade oder zusätzliche Spielmodi. Andererseits werden gerne „Begleitprodukte“ der Entwicklung wie Konzeptzeichnungen, Cut-Scenes oder der Soundtrack wiederverwendet und via Bonusmenü zugänglich gemacht. Eines der coolsten Goodies findet sich aber in Tomb Raider Anniversary, dem Remake von Lara Crofts erstem Abenteuer zum zehnjährigen Jubiläum. Denn neben all den oben genannten (und etlichem anderen) Boni wartet der Titel mit einem Extra auf, das man eigentlich nur von Spielfilm-DVDs kennt: dem Audiokommentar. Nach dem Meistern eines Szenarios kann man dann beim erneuten Spielen an markanten Stellen den Ausführungen von Jason Botta, dem Creative Director der Neuauflage, und Lara-Erfinder Toby Gard lauschen. In lockerer Art plaudert das Duo darüber, wie und warum sich der entsprechende Abschnitt in Anniversary vom Ur-Tomb Raider unterscheidet, mit welchen technischen Einschränkungen man bei der Vorlage zu Kämpfen hatte und bringt so manche andere interessante Anekdote zum Besten. So berichtet Toby Gard von seiner Vorliebe, Sachen hinter Wasserfällen zu verstecken oder die beiden sinnieren darüber, ob Lucas Films die Urheberechte an der Bundeslade innehaben und rechtliche Schritte gegen das erste Tomb Raider hätte einleiten können, weil die Indiana Jones Anspielung im Tutorial-Level untergebracht wurde.
Bleibt zu hoffen, dass es dieses unterhaltsame Extra auch in der anstehenden PS3 HD-Compilation Tomb Raider Trilogy (bestehend aus Tomb Raider Legend,Tomb Raider Anniversary und Tomb Raider Underworld) erhalten bleibt und dass weitere Titel das Konzept des In-Game-Kommentars aufgreifen.
BEEP: dirty (8) bits
geschrieben am 08.02.2011
Seit Wochen halten sich die Black EyEd Peas mit „time of my live“ an der Spitze der Charts. Anscheinend ließ man sich beim neuen Album „the beginning“ auch von alten Computer- und Videospielen inspirieren: Nicht nur der Untertitle des Songs „Dirty Bit“ (das Wortspiel war hoffentlich beabsichtigt) nimmt Bezug auf die Unterhaltungselektronik vergangener Tage, auch die Gestaltung von Tonträger und Musikvideo greifen dieses Element auf. So könnten das Bitmap-Motiv der Musiker auf dem CD-Cover direkt aus einem NES Titel stammen, während die Rückseite eine pixelige Weltkugel aus 3D Würfeln ziert. Dieser „Pixel in 3D“ Look findet sich auch im zugehörigen Clip wieder, in dem sich Musiker, Tänzer und (Körper)-Flüssigkeiten in grob aufgelöste Klötzchenhaufen verwandeln. Playstation3 Besitzer könnten sich dabei an das Action-Adventure 3D Dot Game Heroes erinnert fühlen. Doch wo die 3D Zelda Hommage mit coolen Design aufwarten kann, enttäuscht das Video. Denn durch zu hohe Auflösung und Farbechtheit wirkt die Darstellung häufig vielmehr wie ein Mosaik-Effekt, der ansonsten Markenhandys oder unzüchtige Körperteile unkenntlich machen soll.
Interessanter sind da einige andere Szenen: Mittels Smartphones fotografieren dort Will.i.am, Fergie und Co. Reklametafeln und Graffitis mit ihre 8Bit Alter-Egos ab, die dann auf dem Display als virtuelle Wesen zum Leben erweckt werden. Leider ist die entsprechende Augmented Reality App im Video noch ein Mock-Up, aber Spiele wie Invizimals, EyePet oder Eye of Judgment zeigen, dass diese Technik bereits nahezu ausgereift und einsatzbereit ist. Auch Nintendos kommendem 3DS Handheld werden 6 Augmented Reality Karten beiliegen.
Gerne würde ich diese Technologie in einer realen Guerilla-Marketing-Kampagne nach oben genanntem Vorbild umgesetzt sehen: Städte werden mit Marker-Plakaten zugepflastert, die abfotografiert in einer entsprechenden App Musiker, Instrumente etc. freischalten. Hat man alle Motive beisammen wird man dann beispielsweise mit einem Gratis Download-Song belohnt. Gerade innovationsfreudigen Bands wie den Gorillaz dürfte eine derartige Aktion gut zu Gesicht stehen.