I walk wait the line

Das Größer nicht immer Besser bedeutet konnte man gut an der diesjährigen Gamescom in Köln festmachen. Während sich die Messe damit brüstete 2011 so viele Aussteller und Spiele wie noch nie zu präsentieren, schien man den damit einhergehenden Besucheransturm etwas unterschätzt zu haben. Bereits am Donnerstag waren die Hallen rappelvoll, und wie man den Nachrichten entnehmen konnte wurde am Samstag gar zeitweise ein Besucherstopp veranlasst. Auf der Messe selbst verbrachte man somit bereits am ersten öffentlichen Besuchertag gefühlte 60 bis 70 Prozent der Zeit mit Anstehen – und das auch, wenn man die Stände von heißbegehrten Highlights wie Diablo 3, Batman Arkham City oder Modern Warfare 3, die Wartezeiten von drei Stunden oder mehr aufwiesen, ignorierte. Natürlich machte es durchaus Laune, selber Hand an die Playstation Vita zu legen, kommende 3DS Titel wie Super Mario 3D Land, Metal Gear Solid 3: Snake Eater und Resident Evil: Revelations Probe zu Spielen oder kleine spaßige Titel abseits der großen Blockbuster zu entdecken (dieses mal war es Joe Danger: The Movie), aber ein „das-hat-sich-jetzt-wirklich-gelohnt-Gefühl“ wollte sich bezüglich der Gamescom 2011 nicht einstellen. Hier eine Runde Streetfighter X Tekken, da eine Runde Ridge Racer Unbounded, vom Gedanken an einem Messetag möglichst viele interessante Spiele zu Gesicht zu bekommen konnte man sich auf jeden Fall verabschieden. Dazu gesellten sich nach endloser Warterei noch Enttäuschungen wie Azuras Wrath oder das nach einem PS2 Spiel aussehende Catherine.

Zudem hatte ich den Eindruck, dass auf den Ständen weniger spektakuläres veranstaltet wurde als die letzten beiden Jahre. Zwar bereicherte ein verstärktes Aufkommen von Cosplayern das Messebild (Nintendo belohnte Fans, die sich als Charaktere aus der Zelda-Reihe verkleideten), ansonsten machte es fast den Anschein als habe sich so etwas wie Routine eingestellt. Skateboardrampen oder Parkourläufer suchte ich vergebens. Auch das Standpersonal machte teilweise einen etwas unbeteiligten Eindruck: So schien die Aufgabe einer jungen Dame im roten Racingdress am Stand von Deepsilver wohl ausschließlich darin zu bestehen, gelangweilt auf einem Reifenstapel rumzusitzen und entnervt auf die Uhr zu gucken.

Da war es nur konsequent, dass auf der anschließenden Heimfahrt per Zug das Thema „Warten“ fortgesetzt wurde, indem die Bahn bewies, dann nicht nur Hitze und Kälte, sondern auch Gewitter dem Schienenverkehr zusetzen und somit aufgrund von vielen Umleitungen und Stopps aus einer eigentlich 2 Stunden dauernden Fahrt von Köln nach Münster eine 4½ Stunden Veranstaltung inklusive verpasster Anschlussmöglichkeiten wurde.

scott pilgrim rocks the worldDass Regisseur Edgar Wright ein Talent für ungewöhnliche Genremixes besitzt, hat er bereits eindrucksvoll im humorvollen Zombiefilm Shawn of the dead bewiesen. Und so könnte man sich wohl keinen besseren vorstellen, um Brian Lee O’Malleys Kultcomic, der romantische coming-of-age Kommödie mit Kung Fu Manga, Superheldenepos und 8Bit Videospiellogik vermengt, auf die Leinwand zu bringen.
Bereits die ersten Sekunden des Vorspanns definieren die Zielgruppe und stimmen auf den folgenden Trip ein: denn wer beim Anblick des pixeligen Universallogos nebst Chiptune oder dem darauf folgenden Introsound aus Zelda3: a link to the past nicht ein breites Grinsen im Gesicht hat, könnte auch an an den folgenden 112 Minuten rund um die Abenteuer des 23jährigen Slackers Scott Pilgrims nicht ganz so viel Freude haben. Dessen beschauliches Leben spielt sich hauptsächlich zwischen den Proben seiner Band the sex bob-omb und „Dates“ mit der 17jährigen Highschool-Schülerin Knives Chow ab. Das ändert sich, als er Ramona Flowers, dem wortwörtlichen Mädchen seiner Träume, begegnet. Denn um mit ihr zusammen zu sein muss er ihre 7 bösen Exfreunde besiegen, die sich in einer Liga von Oberschurken mit übernatürlichen Kampfkünsten verbündet haben. Und ganz nebenbei gilt es auch noch einen Bandwettbewerb zu bestreiten.

Die abgefahrene Story weiß vor allem durch trockenen und nerdigen Humor zu gefallen. Es gibt unzählige clevere Referenzen auf Videospiele, Comics, Musik und Popkultur, ohne dass der Film dabei zur Spoof-Komödie verkommt. Es gleicht vielmehr einer liebevollen Hommage, wenn in der Spielhalle Ninja Ninja Revolution gespielt wird oder oder die Geschichte von Pacmans Namensgebung (vergeblich) als Anmachspruch zum Einsatz kommt. Dabei wurden nicht nur viele Gags aus den Comics übernommen, sondern die Möglichkeiten des Mediums genutzt, indem beispielsweise etliche Soundeffekte aus Spielen wie Sonic the Hedgehog oder dem Mac Betriebssystem eingebaut wurden.
Auch die restlichen Aspekte wissen zu gefallen: die Dialoge sind spritzig, die (weitestgehend unbekannten) Darsteller überzeugen, allen voran Michael Cera und die schnuckelige Ellen Wong (Jahrgang 1985, also kein unangebrachtes Adjektiv ;-)). Die Actionsequenzen sind furios inszeniert und die Optik ist hervorragend: Während andere Comicadaptionen ihre Herkunft oft verleugnen setzt Scrott Pilgrim bewusst auf Elemente wie Speedlines und visuelle Soundeffekte und erzeugt zusammen mit kräftigen Farben und einigen Pixeleffekten einen eigenständigen Look, der sich hinter Filmen wie 300, Matrix oder Tron nicht verstecken muss. Lediglich das Finale macht ein wenig zu sehr Gebrauch von diesen Elementen, wie auch insgesamt die zweite Hälfte des Films nicht ganz das perfekte Timing der ersten Stunde halten kann. Das mag daran liegen, dass die sechsteilige Scott Pilgrim Comicreihe zum Zeitpunkt der Dreharbeiten noch nicht abgeschlossen war und man etwas „improvisieren“ musste. Insgesamt ist das jedoch Jammern auf hohem Niveau.

Besonders erwähnenswert wäre noch die im Vergleich zum völlig gehypten Tron-Soundtrack erstklassige Musikuntermalung. Insbesondere die Stücke der auftretenden Bands, die zum Teil aus der Feder von Indie-Folk-Rocker Beck stammen, machen den Score praktisch zum Pflichtkauf. Kleiner Tipp: wer den Abspann bis zu Ende ansieht kommt in den Genuss einer coolen 8Bit Chiptuneversion von Threshold.

Ebenfalls gelungen, wenn auch nicht hervorragend, sind die Extras der DVD: Es gibt ein alternatives Ende (das mir sogar besser gefallen hat und von dem ich mir gewünscht hätte, dass man es auf der DVD in Anlehnung an die Videospielthematik interaktiv zur Auswahl in den Hauptfilm eingebaut hätte), Fotogalerien, Audiokommentare sowie eine Untertitelspur, die noch einmal auf die versteckten Gags und Anspielungen hinweist.

Spätestens bei der Gegenüberstellung zwischen Comicvorlage und Filmszenen sieht man, mit wie viel Liebe zum Detail und Begeisterung alle Beteiligten an dem Projekt gearbeitet haben, was Scott Pilgrim gegen die Welt auf jeden Fall für alle sehenswert macht, die sich auch nur im entferntesten für Videospiele oder Comics begeistern.

Link-in-park


QR-Codes enthalten in der Regel einen Link.

Paying with love tonight / i need a dollar

Bisher konnte ich mich für die Downloadstores der Konsolenhersteller nur wenig begeistern: Als Sammler greift man lieber zu den physikalischen Datenträgern, die sich im Gegensatz zu ihren digital vertriebenen Pendants zudem mit etwas Glück und Geduld auch zu Schnäppchenpreisen ergattern lassen. Von den download-exklusiven Titeln wiederum hat bislang noch keiner mein Interesse soweit wecken können, als das sich eine Investition in Shopguthaben gelohnt hätte. Doch seit kurzem ist mit Jagged Alliance einer meiner All-Time-Favorites als DSi Ware verfügbar. Zwar erschien die Portierung des PC Klassikers bereits vor Ewigkeiten in den USA als Modul und hat nicht gerade überwältigende Bewertungen kassiert, doch bei einem Preis von nur fünf Euro kann man als Fan des rundenbasierten Taktikspiels eigentlich nicht widerstehen. Problematisch stufe ich auch weniger den Titel selber ein, sondern die merkwürdigen Konditionen des Erwerbs: Als DSi Ware-Titel kann man Jagged Alliance sowohl im Onlinestore des DSi als auch des 3DS kaufen. Doch während man auf der alten Hardware mit den bewährten Nintendopunkten bezahlt, die man als Guthabenkarten auch im Einzelhandel kaufen oder gar als Prämie für seine Nintendosterne eintauschen kann, wird für die 3D Hardware ein neues, eurobasiertes Guthaben benötigt, dass momentan nur per Kreditkarte aufgeladen werden kann. Wann es auch hierfür Guthabenkarten geben wird bzw. ob der Prämienshop um diese erweitert wird, konnte oder wollte man mir bei Nintendo nicht sagen.
Die Befragung des „Fachpersonals“ eines großen Elektromarkt dagegen bestätigt die Vermutung, dass man dort der interlektuellen Herausforderung, die unterschiedlichen Nintendowährungen auseinanderzuhalten, kaum gewachsen sein wird („Wir haben nur diese Wii-Punkte, aber die funktionieren bestimmt auch mit dem 3DS“). Nintendo befindet sich mit der Entscheidung, in Deutschland einen Downloadstore zu starten, ohne vom Start weg eine Prepaid-Lösung anzubieten, übrigens in bester Gesellschaft: Auch für Sonys PSN erschienen die PSN-Cards für Spieler mit Abneigungen gegen Kreditkarten (soll es tatsächlich geben) verspätet.
Für enthusiastische 3DS Frühkäufer wird es in Zukunft übrigens auch die Möglichkeit geben, Software im Rahmen des Botschafterprogramm als Entschädigung für die anstehende Preissenkung komplett ohne Guthaben herunterzuladen: Wer sich bis zum 11. August mindestens einmal im estore tummelt, wird mit 20 teilweise exklusiven Gratistiteln beschenkt.

Fatal Error Line 42: Rom check fail!

rom check failsuper mario asteroids pangWährend rom check fail im berliner Computerspielemuseum als Kunstprojekt ausgestellt wird gibt sich der Entwickler farbs auf seiner Internetseite etwas bescheidener und nennt es schlicht ein abgefahrenes Indiegame. Auf jeden Fall setzt sich die kostenlose Software aber auf unterhaltsame und selbstreferenzielle Art mit dem Thema Videospiele auseinander.
Das Grundprinzip von rom check fail erinnert entfernt an die Warioware Titel: simples Ziel der Single-Screen Levels ist es, alle Feinde auszuschalten. Dabei werden Spielfigur, Gegner, Levelgrafik und Hintergrundsound aus über einem Dutzend Spieleklassikern wie Space Invaders, Arkanoid oder Gauntlet zufällig zusammengewürfelt. Ist der Level nicht binnen weniger Sekunden beendet, werden die Elemente durchgewechselt, während Architektur sowie die Positionen der Figuren erhalten bleiben. Der Clou dabei: nicht nur die Optik der referenzierten Klassiker wird übernommen, sondern auch die zugrunde liegende Spielemechanik. So wandert man in einem Moment mit Link relativ frei durch ein Bomberman-Labyrinth und erledigt Pacman-Geister mittels Schwertstreich im Nahkampf, um im nächsten Augenblick das Asteroids-Raumschiff via Rotations- und Schubsteuerung in Super-Mario-Umgebung auf hüpfende Pang-Kugeln schießen zu lassen

Young blood / when I grow up

Tetris gilt zweifelsohne als eines der besten Spielkonzepte aller Zeiten, und der 4er-Stab als heimlicher Held des Knobelspiels: Sein Auftauchen bedeutet häufig die Rettung aus so manch kniffliger Situation, und dabei macht er mit seinem schlanken Design auch noch eine elegante Figur.

Als GameOne zum ArtContest „Baby Helden“ aufrief stand daher außer Frage, welcher Videogamecharakter eine Würdigung in Form eines Gameboy Mockups verdient hat.
tetris kinderträume
Also: vote or die! (dritte Reihe, zweites Bild)

Sonic Boom / plug it in

Auf den Tag genau vor 20 Jahren erschien Segas Sonic the Hedgehog für das Mega Drive, womit der 23.06.1991 allgemeinhin als Geburtstag des blauen Igels gilt. Der von Naoto Oshima designte Charakter sollte die Geschwindigkeit und Leistungsfähigkeit der Sega-Konsole widerspiegeln und zudem als zukünftiges Maskottchen der in Japan ansässigen Firma fungieren. Ironischerweise zählen Igel übrigens nicht zur heimischen Fauna Japans.
Seitdem hat das Sonic-Franchise nicht nur etliche Jump’n’Runs, Flipper, Renn-, Rollen- und sonstige Spiele hervorgebracht, sondern mit Sonic & Knuckles auch eines der coolsten Hardwarekonzepte der Videospielgeschichte:
Sonic 3 in Sonic & Knuckles Auf dem Mega Drive Modul finden sich neben einem hervorragend spielbaren 2D Jump’n’Run (das zugegebenermaßen Bestandteil von Sonic 3 hätte sein sollen, es aus Termingründen aber nicht geschafft hat) auch Anschlusskontakte auf der Oberseite, auf die ein weiteres Modul aufgesteckt werden kann. Mittels dieser Lock-on genannten Technologie kann es mit den Vorgängern Sonic 2 oder Sonic 3 verbunden werden, um deren Daten auszulesen und die Spiele um neue Features zu erweitern. So wird beispielsweise Knuckles als spielbarer Charakter in die älteren Sonictitel eingeschleust, was sich dank seiner Fähigkeit, an Wänden hinaufzuklettern und nach Sprüngen zu gleiten, auch auf das Gamesplay auswirkt.

Auch wenn mit dem heutigen Tag anders als mit der Jubiläumsedition von Sonic Adventures 2, die zum 10. Jahrestag nur am 23 und 24 Juni 2001 verkauft wurde, kein aktueller Sonic-Titel als Sammlerausgabe erhältlich ist (Sonic Generations erscheint erst im November), wünsche ich Sonic alles Gute zum Geburtstag und hoffe, dass die Marke noch möglichst lange in Form von unterhaltsamen Videospielen erhalten bleibt.

MOMAME: Computerspielemuseum in Berlin

Die berliner Karl-Marx-Allee ist nicht nur wegen Ihrer Wohnblöcke im Stil des sozialistischen Klassizismus bemerkenswert. Denn im Erdgeschoss der Hausnummer 93a befindet sich mit dem Computerspielemuseum die weltweit erste ständige Ausstellung zur interaktiven digitalen Unterhaltungskultur.

Computerspielemuseum in BerlinNach dem Zahlen der 8 Euro Eintritt macht sich zunächst einmal Enttäuschung breit: Die Ausstellungs-fläche ist sehr überschaubar und für ein Museum, dass sich einem interaktivem Medium widmet, gibt es weniger Spielbares als erwartet.
Stattdessen finden sich im Hauptteil der Ausstellung viele Monitore nebst Kopfhörern, die – unterstützt von Texttafeln und Ausstellungsstücken – Einblicke in diverse Aspekte der Videospielkultur geben wie den historischen Wurzeln, Musik in Spielen, alternative Steuerungsmöglichkeiten oder Multiplaying. Natürlich können diese Punkte nicht in aller Detailtiefe behandelt werden, und auch, wenn man sich die Informationen und Videos dank Wikipedia und Youtube selber zusammenrecherchieren könnte, ist es besonders für Nicht-Kenner der Materie schön zu sehen, was hier an Interessantem und Kuriosem zusammengetragen wurde.
Meine persönlichen Favoriten sind dabei die Videos von Demos auf exotischen Geräten wie einem Geldautomaten und ein Mitschnitt einer New Yorker Performance des Gameboy-Musikers Nullsleep.

Computerspielemuseum in Berlin Wall of GamesSehr gelungen ist überdies die generelle Gestaltung des Museums. Konsequent wurde auf pixelig-quadratisches Design in den Farben Weiß und Neongrün gesetzt, und die Video-stationen werden (fast) stilecht mit einem Competition Pro bzw. dessen USB Nachbau gesteuert. Besonders cool ist die Wall of Games, auf der Meilensteine der Computer- und Videospielgeschichte verewigt sind und bei der die Mechanik eines Point’n’Klick Adventures in die real Welt übertragen wurde: Mittels eines Joysticks wird ein beamerprojeziertes Fadenkreuz über eine große Wand mit Spielenamen beziehungsweise Verpackungen gesteuert, während Monitore Informationen und Bildmaterial zu dem Game anzeigen, dass sich unter dem Cursor befindet.

Computerspielemuseum in Berlin Space InvadersErgänzt wird die Ausstellung durch die Wall of Hardware, an der sich Videospielkonsolen aus mehr als drei Jahrzehnten finden. Und neben einigen historischen, künstlerischen und kuriosen Exponaten wie einem (nicht spielbaren) Pong Automaten, der Painstation oder einem gigantischen Atari VCS-Joystick gibt es im Rahmen der Themenbehandlung natürlich auch einiges anzuspielen wie Wipeout 3D, Wii Sports, Monkey Island oder Zork.
Besonderes Highlight sind jedoch die Arcade-Cabinets von Space Invaders und vor allem Asteroids. Diese Spiele sind noch immer kurzweilig und machen eine Menge Spaß, vor allem wenn man sie authentisch auf der Automatenhardware zocken kann.

Ob sich ein Besuch im Videospielmuseum in Berlin lohnt muss jeder für sich selber entscheiden. Es ist zwar keine Pilgerstätte, die jeder Videospiel-Nerd zwingend besucht haben muss, doch insbesondere für interessierte Menschen, die mehr über die digitalen Spielekultur erfahren möchten, wird hier einiges geboten. Diese stören sich dann auch nicht an einigen Ungereimtheiten, wie der Tatsache, dass das ausgestellte Mega Drive zwar mit einem Mega CD Aufsatz bestückt ist, das 32X Modul aber fehlt oder der Behauptung, dass Zool eines der ersten Spiele sei, in dem Produktplazierung betrieben worden sei.

Dickes B / what’s my age again?

ayane 8bit black eyed peas styleInsbesondere für Beat’em Up Fans scheint sich der 3DS zu lohnen. Das hervorragende Street Fighter IV 3D Edition gehörte zu den besten Starttiteln, und während man noch auf das angekündigte BlazBlue für die 3D Konsole wartet erschien letzten Freitag Dead or Alive: Dimensions – zumindest in Deutschland. Denn Tecmos Prügelspielserie ist seit jeher nicht nur für seine unbestrittenen spielerischen Qualitäten bekannt, sondern auch für die üppigen Proportionen der weiblichen Mitglieder des Kämpfer-Lineup und Kostüme, die diese entsprechend in Szene setzen. In Schweden entbrannte darüber in Kombination mit der vermeintlichen Minderjährigkeit einiger Charaktere eine heftige Diskussion. Nintendo, die beim 3DS Dead or Alive erstmals als Publisher der Serie auftreten, nahm diese anscheinend zum Anlass, auf eine dortige Veröffentlichung zu verzichten.
Interessant ist dabei, dass der Entwickler Tecmo schon immer recht pragmatisch mit dem Thema außerhalb Japans umging. Während die Nipponversionen der Spiele das Alter der Ninjamädels Kasumi und Ayane mit 17 bzw. 16 beziffern, ist in den Charkterbildschirmen der westlichen Versionen – vom Playstation Dead or Alive über die Xbox DOAs bis hin zum aktuellen 3DS Dimensions – lediglich „keine Angabe“ zu lesen. Das betrifft in den letztgenannten Fällen übrigens auch den männlichen Charakter Eliot, der in mehrerer Hinsicht einen der jüngsten Zuwächse der Kämpferriege darstellt.

Dennoch scheint Nintendo etwas um den Ruf als familienfreundliches Unternehmen zu fürchten. Das ist wohl auch der Grund, warum das Spiel, das hierzulande eine USK-Freigabe von 12 Jahren erhielt, in den USA mit einem marginal geänderten Cover versehen wurde: ein kleines Stückchen Oberschenkel der kickenden Kasumi, das in der Originalversion aufblitzt, wird im US Pendant durch einen etwas anderen Fall des Ninja-Kleidchens verdeckt.

Übrigens ist das nicht das erste Mal, dass Nintendo der Buchstabe B in einem Beat’em up Probleme bereitet: Beim ersten Mortal Kombat waren es jedoch nicht bebende Brüste und blanke Beine, sondern Blut bzw. Brutalität, die Big N sauer aufstießen und dafür sorgten, dass in der SNES Version die Finishing-Moves entschärft und rote Pixel grau eingefärbt wurden, so dass Raiden, Scorpion und Co lediglich schwitzten statt zu bluten.

punstastic four

ninjabread manAls Fan von popkulturellen Referenzen, abgefahrenen Alliterationen und sonstigen Wortspielereien freue ich mich natürlich immer, wenn es auch ein Videospielname schafft, mir ein Grinsen ins Gesicht zu zaubern.
Hier eine kurze Liste von spaßigen Spieletiteln:

4: James Pond 2: Robocod
Ähnlich wie der kommende Gag nicht übermäßig clever, aber dennoch lobenswert, da hier gleich zwei Filmtitel verfischt- äh –verpfuscht werden.

3: SWIV
Üblicherweise sollen Akronyme in Spieletiteln einfach nur cool klingen. Das trifft auf den ersten Blick auch auf SWIV zu, stehen die vier Buchstaben doch laut Intro für Special Weapons Interdiction Vehicles. Guckt man sich jedoch die zu titelgebenden Fahrzeuge genauer an, werden vielleicht Erinnerungen an eine andere Shoot’em Up Reihe wach: Schon in Silkworm 1,2 und 3 ballerten sich Helikopter und Jeep durch die Gegend. Daher wäre auch Silkworm 4 oder – wenn man die Spielmechanik berücksichtigt – Silkworm in vertikal eine nicht abwegige Erklärung der vier Buchstaben.

2: rush’n attack
Gäbe es im Englischen die Verkürzung ‘n’ nicht, müsste man sie für dieses geniale Wortspiel erfinden. Kaum zu glauben, dass wir in Deutschland weitestgehend von dieser Doppeldeutigkeit verschont geblieben sind, erschien das Spiel hierzulande doch zunächst unter dem Namen Green Barret, nur um dann indiziert zu werden.

1: the ninjabread man
Urkomisch und vor allem auch spielerisch konsequent, schnetzelt sich hier der Lebkuchenmann aus dem Shrek Universum als Ninja durch Gegnerscharen. Und wie hinreichend bekannt sein sollte: Mit Ninjas wird alles besser!