space news 6: I need ooh la la




Segas Dreamcast kann ich guten Gewissens als eine meiner Lieblingskonsolen bezeichnen, debütierten auf der kleinen weißen Kiste doch einige der stylischten Spiele überhaupt wie Rez, Jet Set Radio oder Space Channel 5. Als Hommage an letztgenanntes ist dieses Microgame (das im Gegensatz zum grafisch oppulenten challenging action title+ (extreme edition) mit nur 32×32 Pixeln auskommt) gedacht, bei dem die Tanzmoves des Außerirdischen nachgeahmt werden müssen. Dazu können enweder die Cursor-Tasten genutzt werden oder die entsprechenden Bereiche der Spielfläche geklickt bzw. berührt werden.
Das fehlen von Sound ist übrigens nicht auf fehlende Kompetenz in der Umsetzung, mangeldes musikalisches Talent oder Faulheit zurückzuführen, sondern ist ebenfalls eine Tribut an den finalen und durchaus emotionsgeladenen Bosskampf in Space Channel 5 😉

Blood and G(l)ory

blood and gloryGladiatorenfans, denen es auch zwischen den Staffelfinale von Spartacus: Blood and Sand am letzten Freitag und der Auftakt des Prequels Spartacus: Gods of the Arena am 29.06. nach blutigen Spielen gelüstet, könnten einen Blick auf die kostenlose iOS App Blood and Glory werfen, die sich atmosphärisch eindeutig am sylischen Revival des Sandalenepos orientiert. In den Duellen mit den römischen Berufskämpfer geht es hauptsächlich darum, die Attacken des Gegenübers zu lesen, sie mittels Schildblock, Paradeschlag oder Ausweichschritt abzuwehren und dann zum Konterangriff überzugehen. Das Schwert wird dabei per Fingerwischer geschwungen, Block und Ausweichen liegen auf ausreichend großen virtuellen Knöpfen.
Statusverbessernde Waffen, Ausrüstungen und Tränke, aufladbare Spezialattacken sowie 3 Combomöglichkeiten bringen dabei etwas mehr Tiefe in die Kämpfe gegen die immer stärker werdenden Gegner, täuschen aber nicht wirklich darüber hinweg, dass Blood and Glory im Kern nur ein aufgebohrter Reaktionstest ist. Was das Ganze aber dennoch unterhaltsam gestaltet ist die spektakuläre Präsentation: Die Gladiatoren nebst Rüstungen sind detailiert modelliert und strotzen nur so vor hochaufgelösten Texturen in stimmiger Farbpalette, welche im Laufe der Duelle noch mit Blutspritzern überlagert werden. Auch die Kampftheater sind prachtvoll gestaltet und weisen nette Effekte wie unterschiedliche Tageszeiten oder von Feuern aufstiebende Glutpartikel auf. Gut getimte Aktionen lösen stylische Slow-Motion-Effekte aus (wie gesagt: Spartacus oder 300 lassen grüßen), die zusammen mit den rockigen Riffs die martialische Aktion auf den Touchscreen noch eine Ecke cooler erscheinen lassen. Und auch wenn die Bewegungsübergänge beim Parieren etwas holperig sind, wissen die realistischen Animation zu gefallen. Dank dieser gelungenen Inszenierung kann man getrost über das etwas flache Spielkonzept hinwegsehen und wird immer wieder zu einer kleinen Runde im Sand der Arena motiviert, auch wenn langfristig etwas die Abwechslung fehlt.
Da bekanntermaßen nicht einmal der Tod umsonst ist (schließlich kostet auch der das Leben), versucht sich Blood and Glory wie viele andere Gratis-Apps mit In-Game-Käufen zu finanzieren: Münzen für bessere Ausrüstung kann man zwar auch in den jeweils fünf Runden andauernden Turnieren gewinnen, Rubine, die ebenfalls in größerer Menge für den Erwerb bestimmter Gegenständen benötigt werden, gibt es jedoch außer gegen reales Geld nur einzeln beim langwierigem Sprung auf einen höheren Erfahrungslevel.

attack the (pull)blox

Das simple Ergebnis der ersten Experimente mit dem Leveleditor des 3DS Downloadspiel Pullblox.

ultimate flirt-off

ultimate flirt-offAuch wenn das kleinen Indiegames Ultimate Flirt-off – wie es der Titel bereits nahelegt – prinzipiell in die Kategorie der Datingsims beziehungsweise Flirtspiele einzuordnen ist, sollte man sich dennoch nicht davon abschrecken lassen. Denn anders als die vor allem in Japan beliebten kitschigen Visual-Novel-Vertretern des Genre ist Ultimate Flirt-off ein kurzes witziges Minispiel, das ein „realistisches“ Bild der zwischenmenschlichen Interaktion zeichnet, mit dem man sich sofort identifizieren kann: Man versucht, das andere (oder wahlweise gleiche) Geschlecht durch halbwegs interessante zusammenhängende Sätze zu beeindrucken und dabei nicht wie ein stammelnder Depp dazustehen. Die spielerische Umsetzung als Mischung aus Quicktime-Event und Multiple Choice Dialog gibt dem Begriff „Wortfindungsschwierigkeiten“ eine völlig neue Bedeutung. Urkomisch ist auch die Einbindung des sozialen Katalysators Alkohol, der zwar in Form von coolem Nippen am Bierbecher in der Konversation etwas Zeit erkauft, andererseits aber dank gelallter Vokale das Auffinden der nächsten Satzbausteine um so schwieriger macht.
Die charmanten Pixelgrafik, cooler Chiptunesound und viel Nerdhumor (vor allem bei den Titeln von Filmen, Büchern und Studiengängen) tun ihr weiteres, um aus Ultimate Flirt-off eine unterhaltsame interaktive Studie zu machen.

Reservoir Ghosts

God of wthor

War mir Marvels Thor bislang durch die Erinnerungen an unspektakuläre alte Samstag-Vormittags-Cartoons eher als öder Superheld im Gedächtnis geblieben, hat die Avengers-Verfilmung mein Interesse am nordischen Gott des Donners derart geweckt, dass ich beim Anblick des DS-Spiels Thor: God of Thunder in der Schnäppchenkiste einer Elektronikmarktkette kurzerhand zugreifen musste, zumal WayForward für die Comic-Umsetzung verantwortlich zeichnet, die sich mit Titeln wie Shantae, Contra4, Mighty Switch Force oder Aliens: Infestation einen Namen als 2D Pixelspezialisten erarbeitet haben.
Spielerisch kommt Thor: God of Thunder als old-school-Brawler im Stile eines Legend, Final Fight oder Streets of Rage mit geringen Plattformeinschüben daher, auch Sonys God of War dürfte als Vorlage gedient haben. So wird Lebensenergie und Zauberkraft in Form von farbigen Orbs eingesammelt und die Kämpfe gegen teils gigantische Endgegner der nordischen Sagenwelt (inklusive Finishing Move) sind sichtlich von Kratos Abenteuern inspiriert. Das Kampfsystem ist für einen 2D-Prügler mit Würfen, Ausweichrollen, Nah-, Fern-, und Luftattacken und juggle-lastigen Kombomöglichkeiten überraschend vielschichtig ausgefallen und verleiht der Action auf den beiden Bildschirmen ausreichend Wucht um zu unterhalten. Darüber hinaus bietet Thor: God of Thunder leider nicht sonderlich viel Abwechslung: Die Story ist nicht der Rede wert, außer den Kämpfen gegen viel Fußvolk und Levelbosse gibt es in den linearen Levels nichts zu entdecken, und die Gegner und Umgebungen sind, wenn auch technisch durchaus ordentlich gestaltet und animiert, derart generisch und unspektakulär designt, dass man bereits nach den ersten Level vermeintlich alles gesehen hat, was der Titel zu bieten hat, zumal auch spielerisch kaum eine Weiterentwicklung im Laufe des Abenteuers stattfindet. Zwar gibt es 18 Runen einzusammeln, die in 3 Slots ausgerüstet Effekte wie mehr Schaden oder Imunität gegen Greifattacken bewirken, im Grunde stehen dem Donnergott aber im ersten Level die gleichen Fähigkeiten zur Verfügung wie im letzten. Aber vielleicht ist dieses ja eben dem old-schooligen Retro-Charakter dieses Pixel-Prüglers geschultet.
Somit ist Thor: God of Thunder zwar kein totaler Reinfall wie man es von einer Lizensversoftung erwarten könnte und kurzzeitig durchaus spaßig, dennoch fühle ich mich von Spielen wie der Castlevania-Reihe auf DS (auch wenn diese inhaltlich einen etwas anderen Fokus setzt) weitaus besser unterhalten.

Die merkwürdigsten Dinge können als Inspiration für Videospiele dienen: Bei the legend of zelda haben Shigeru Miyamotos Kindheitserinnerungen an Höhlenerkundungen das Spieldesign maßgeblich beeinflusst, bei Pacman war es das Thema Essen und eine Pizza, die Toru Iwatani zu Spielmechanik und Charakterdesign inspiriert haben.
In diesem Sinne trieb mich ein Video auf den Youtube-Channel DexterityBonus, in dem die dramatische Geschichte von Sherlockcat geschildert wird, zu diesem Microgame an, bei dem in der Tat eher der Surrealismus der Situation denn das Spielkonzept im Fokus stand 😉

pixel-pin-up: XOXO

Everybody want’s to (Hy)rule the world

Osnabrück mag vielleicht mit Sicherheit keine so hippe Weltstadt wie Hamburg, New York oder Tokyo sein, dafür hat Osnabrück etwas, was diese Städte nicht haben: Einen Pflegedienst speziell für alternde Legend of Zelda Fans. Anders lässt sich das Triforce im Logo dieses Services wohl nicht erklären. Zudem macht das Ganze auch absolut Sinn, ist die Zelda-Reihe doch inzwischen über 25 Jahre alt und Fans der ersten Stunde somit nahe dem Greisenalter.

(Mario) Sports Illustrated

Während sich Mario in Segas Klempner-Igel-Crossover „Mario und Sonic bei den olympischen was-auch-immer“ durchaus erfolgreich durch immer wieder neue Disziplinen schlägt, waren die nintendoeigenen Ausflüge des pummeligen Italieners in Sportarten wie Basketball oder Hockey von wenig Erfolg gekrönt.
Deshalb scheint man bei Marios sportlichen Aktivitäten wohl wieder verstärkt auf die Fortsetzung bekannter Serien zu setzen. Seit November ist mit Mario Kart 7 der (welch‘ Verwunderung) siebte Teil des Fun-Racers erhältlich, und auch das im Mai erscheinende Mario Tennis Open ist bereits die siebte Inkarnation eines Mario Tennis-Spiels. Darüber hinaus würde mich die Ankündigung von Mario Golf 3DS zur E3 nicht verwundern, um den Fortsetzungsreigen der alteingesessenen Dreifaltigkeit aus Karting, Tennis und Golf abzuschließen.
Dabei würden sich die Besonderheiten der aktuellen und kommenden Nintendokonsolen hervorragend für folgende (nicht ganz ernst gemeinte) Sportspielumsetzungen eignen:

Marcio Polo
Wer wie Mario viel mit Prinzessin Peach und Co. verkehrt Zeit in royaler Gesellschaft verbringt sollte auch seine Freizeitgestaltung angemessen wählen. Zwar sind Golf und Tennis schon ein Schritt in die richtige Richtung, es dürfte aber wohl kaum einen königlicheren Sport als Polo geben. Mit den Yoshis hätte man bereits die passenden Reittiere, und die Eingabemöglichkeiten der Wii bieten sich geradezu an (Yoshi per Nunchuck steuern, mit der Wiimote den Schläger schwingen)

Mario Mixed Martial Arts
N64, Gamecube und insbesondere Wii werden gerne –ob nun zu recht oder unrecht- als Kiddy-Casual-Konsolen angesehen. Mit der Wii U scheint Nintendo nun einen anderen Weg einschlagen zu wollen. Was wäre dazu besser geeignet als Mario eine erwachsene, realistische Kampfsportsimulation im Stile von UFC Undisputed zu gönnen? Mario-Muay-Thai gegen Koopa-Karate, Wario-Wrestling vs. Birdo-Boxing.

Super Marioland Games
Für die Virtual Consol der Wii ist der C64-Klassiker California Games bereits erhältlich, dabei stünde der Fuchtelkonsole auch ein modernisiertes Mashup im Mario-Universum gut zu Gesicht. Für Disziplinen wie Hackysack und Frisbee scheint die Wiimote prädestiniert, und Surfen schreit geradezu danach, mit dem Balanceboard gespielt zu werden.

Extreme Peach Volleyball
Team Ninja von Tecmo wäre der ideale Entwickler für ein Beach-Volleyball-Spiel im sonnigen Setting von Super Mario Sunshine auf dem 3DS, haben sie doch bereits Erfahrungen mit Volleyball-Spin-Offs und der Nintendo-Hardware. Und falls neben Pauline, Peach, Daisy und Rosalina nicht genug bikinitragende Ballsportlerinnen zusammenkommen, helfen sicherlich Zelda und Samus Aran gerne aus.