kiss face, slap butt

(°~°) (K)ISS FACE, (S)LAP BUTT

Contralogis kompaktes Gratisspielchen Chompston mutet wie das bei Tetsuya Mizuguchi aufgewachsene uneheliche Kind von Bomberman und Ms. Pacman an. Denn ähnlich wie in Lumines oder Rez beeinflusst jede Aktion in den zufällig generierten Labyrithen wie Punkte fressen oder Bomben legen (womit auch schon das Spielprinzip weitestgehend beschrieben wäre) den Soundtrack und erzeugt so einen stimmigen, interaktiven Klangteppich. Gute Spielbarkeit und knuffig saubere Retrooptik runden den Gesamteindruck eines gelungenen kleinen Labyrinthspiels alter Schule ab und motivieren stets zu einer kleinen Runde Chompston zwischendurch.

Vor gut zwei Jahren sinnierte ich hier noch über das ideale Konzept und die Chancen einer Casting-Show für Gamedesigner, nun geht das Web-Format The Next Game Boss bereits in die zweite Staffel. Zwar richtet nicht wie gefordert Peter Molyneux über die Schicksale der 8 Indie-Entwicklerteams, doch mit Lisa Foiles (Journalistin für TGS, Kotaku), Jenova Chen (journey, flower, flow) und David Jaffe (twisted metal, god of war) ist die Jurie nicht minder prominent besetzt und steht einem Bill Kaulitz oder Boss Hoss in nichts nach.
Naturgemäß gehen die Episoden in Aufmerksamkeitsspannen-freundlicher Länge von 15-20 Minuten nicht so sehr ins Detail wie ein „klassischen“ ein-Stunden TV-Block, erfüllen aber auch so die meisten (guten) Casting-Show Standards und machen definitiv Lust auf mehr.

pixel-pin-up: cheers

8bit ZombieNachdem die komplette erste Episode von Telltales mit Lob und Auszeichnungen überschütteten Waking Dead Reihe nun unter anderem bei Xbox Live Arcade kostenlos erhältlich ist, hab ich mich, nachdem ich bereits von der Demo etwas enttäuscht war, zu einem ausführlicheren Blick aufgerafft und muss gestehen, dass ich den Hype um das Spiel im Serienformat nicht ganz nachvollziehen kann. Dabei ist es weniger der bereits im Vorfeld bekannte geringe spielerische Tiefgang, der mich stört. Schließlich ist der Titel mehr Visual Novel denn klassisches Adventure (obwohl sich beispielsweise ein Paar anspruchsvollere Stealthpassagen beim Umgehen der Untoten angeboten hätten). Vielmehr ist es die Erkenntnis, dass sich der Effekt des Uncanny Valleys wohl auch auf erzählerischer Ebene anwenden lässt, die das Spiel für mich weit weniger brillant erscheinen lässt als weitgehend behauptet. Denn auch wenn The Waking Dead ein (für Videospielverhältnisse) recht gelungenes Writing an den Tag legt, werden die logischen Lücken insbesondere in den interaktiven Sequenzen umso deutlicher und offenbaren, dass die Charaktere und Dialoge doch nur Teil eines Videospiels sind und dazu dienen, Aufgaben zu präsentieren, die gelöst werden müssen: Gerade weil das Spiel auf vermeintlich glaubwürdige und nachvollziehbare Figuren setzt, ist es beispielsweise um so befremdlicher, dass eine ausgebildete Reporterin nicht nur mehrfach(!) zu dämlich ist, ein einfaches Radio in Betrieb zu nehmen, sondern auch nicht auf die Idee kommt, den 3 Meter neben ihr stehenden Technik-Nerd um Hilfe zu fragen.
Auch das ständige Straucheln und Ausrutschen von Protagonist Lee mag den einzelnen Situationen mehr Spannung verleihen, lässt aber auch an dessen motorischen Fähigkeiten zweifeln.
Während der Unterbau des Walking Dead Universums in Form des Verfalls der menschlichen Werte vor dem Hintergrund der Zombiapokalypse und damit einhergehender extremer Entscheidungen bereits in den Comics und der TV-Serie eingeführt wurde und somit nicht wirklich Entwickler Telltale anzurechnen ist, konzentriert sich das Spiel bei Gesprächen beziehungsweise Entscheidungen derart auf das Erzählen eine dramatischen und emotionalen Geschichte, dass mir für mich offensichtlich und naheliegende Möglichkeiten gar nicht angeboten werden.
So schaffe ich als Spieler es nicht, eine plausible Lüge zu formulieren oder das schlichte Überprüfen von Fakten einzufordern.
Und auch die „schwerwiegenden“ Entscheidungen beeinflussen die Geschichte weniger als erwartet, da die Stränge relativ schnell wieder zusammengeführt werden. Ein erneutes Durchspielen im „Archloch-Modus“ führte weitestgehend zu den gleichen Ergebnissen wie der auf moralische Korrektheit bedachte Erstdurchlauf. Natürlich kann man argumentieren, dass es mehr um den Entscheidungsprozess an sich geht und das eine weit verzweigte Story mit unzähligen Entscheidungskonstellationen sowohl technisch als auch dramaturgisch schwer zu realisieren wäre, innovativer wird der Titel dadurch nicht. Vielmehr wird Freiheit mehr schlecht als recht vorgegaukelt, wo keine ist.

Darüber hinaus ist das Storytelling handwerklich auch nicht vor Unzulänglichkeiten gefeit. Erfreulicherweise ist Lee Everett keine amnesiegeplagte leere Projektionshülle für den Spieler, sondern weist eine entsprechend umfangreiche Hintergrundgeschichte auf, die aber nicht adäquat und vor allem nicht zum rechten Zeitpunkt präsentiert wird. So muss ich als Spieler Fragen zu Lees Familie beantworten, ohne dass ich wirklich vollständig im Bilde bin (oder gar gewisse Lokalitäten mit dieser in Verbindung bringe, Stichwort Drugstore ;-)).

Und ohne zu behaupten, dass das Spiel wirklich schlecht sei, frage ich mich, ob die Story in einer um die oben beschriebenen Probleme bereinigten Form nicht beispielsweise in „The Walking Dead – the animated series“ besser aufgehoben sei.

TB’s Ultimate Rucksack Dispute

8Bit, 4Farben, 2D

StarQuail Games Interview

8bit-ninja im Interview mit Michael Stearns von StarQuail Games

8bit-ninja: Stell dich und StarQuail Games doch bitte kurz einmal vor.
Michael Stearns: Ich heiße Michael Stearns, und ich mag 2D Actionspiele aus der 16Bit Generation, insbesondere die des Genesis/MegaDrive. Mit meinem Freund Daniel Roth habe ich StarQuail Games gegründet um gemeinsam Spiele zu entwickeln. 2006 haben wir mit Sky Puppy unser erstes Spiel als StarQuail herausgebracht und in jüngerer Vergangenheit Astroman auf Xbox Live Indie veröffentlicht. Üblicherweise beschäftigt sich Daniel mit der Programmierung und ich bin für die Grafik verantwortlich. Bei Tiny Barbarian jedoch habe ich auf Daniels Spieleengine zurückgegriffen und die Programmierung der Spieler- und Gegnerlogik selber übernommen.

8bit-ninja: Tiny Barbarian ist ein kleines Actionspiel im Retrodesign, das ihr vor Kurzem entwickelt habt. Wie ist das Feedback dazu ausgefallen?
Michael Stearns: Das Feeback fiel wirklich gut aus: Der Charakter und das Thema des Spiels kamen wohl wirklich gut an, und da das Spiel kostenlos ist hat es weite Verbreitung gefunden. Es gab auch einige negative Rückmeldungen, die ich versuche beim Nachfolger zu berücksichtigen.

Tiny Barbarian DX8bit-ninja: Momentan versucht ihr via Kickstarter Geld für Tiny Barbarian DX zu sammeln. Was sind die Vor- und Nachteile, ein Projekt auf diese Art und Weise zu finanzieren?
Michael Stearns: Der meiner Meinung nach offensichtliche Vorteil ist, dass man ein Spiel oder einen Teil eines Spiels entwickeln und es den potentiellen Käufern zeigen kann, die dann direkt mit Ihrer Geldbörse über die weitere Umsetzung des Projekts entscheiden können. Dieses Prinzip gilt für alle Crowdfunding-Plattformen, allerdings hat Kickstarter den Vorteil, dass es wahrscheinlich die bekannteste ist viele Leute somit dort direkt erreichbar sind.
Es ist egal wer man ist oder wen man kennt (obwohl das beim Bekanntmachen hilfreich sein kann), solange man eine gute Idee hat wird sie Beachtung finden. Außerdem werden interessante Projekte hervorragend von den Kickstartermitarbeitern in der entsprechenden Rubrik beworben.

Wenn es überhaupt Nachteile gibt, dann sind es eigentlich die gleichen, auf die man trifft, wenn man selbständig ist: Man ist niemandem Rechenschaft schuldig und es gibt keine Hilfe bei der Budgetplanung, was einem leicht über den Kopf wachsen kann. Ich habe mein Bestes getan, um alles so gut wie möglich zu planen, daher mache ich mir diesbezüglich wenig Sorgen, habe aber schon lange darüber nachdenken müssen.
Wenn ich die Finanzierung selber organisiert hätte, hätte es sehr viel länger gedauert, allerdings hätte ich die Dinge dann auch ruhiger angehen können.

8bit-ninja: Ich gehe mal davon aus, dass der Boni-verteilende Gnom aus dem Trailer von Tiny Barbarian DX als Homage an die Golden Axe Reihe gedacht ist. Werden wir uns noch auf weitere Anspielungen aus anderen Spielen freuen können?
Michael Stearns: Yup, wobei sich die Golden Axe Sache praktisch von alleine ergeben hat: Als ich daran arbeitete, die Feinde nach einem Treffer durch die Gegend fliegen zu lassen, dachte ich, dass es wirklich witzig wäre, wenn ein Gegner dabei Münzen verlieren würde. Ein kleiner Gnom mit einem Sack schien mir dafür passend zu sein. Aber da ich Golden Axe wirklich mag ist mir die Ähnlichkeit natürlich nicht entgangen. Ich bin mir nicht sicher ob ich es wirklich eine Homage oder nicht eher das Wiederaufgreifen eines Versatzstücks des Genres nennen würde. Aber es wird definitiv mehr Elemente geben, an denen sich Fans älterer Spiele erfreuen werden.

8bit-ninja: Und welche anderen Verbesserungen gegenüber dem ersten Tiny Barbarian sind angedacht?
Michael Stearns: Die größte Veränderung betrifft das Kombosystem, es ist nun viel flüssiger und man kann die Gegner nun leichter treffen. Viele Spieler dachten, sie könnten in Tiny Barbarian einfach losziehen und alles niedermetzeln, aber das Spiel war nicht wirklich darauf ausgelegt. Der neue Titel ermöglicht diese Spielweise etwas mehr. Das neue System erlaubt eine aggressivere Vorgehensweise und fühlt sich dabei gleichzeitig natürlicher an. Allerdings muss man seine Angriffe und Aktionen weiterhin gut timen, es ist also noch immer kein Spaziergang.
Darüber hinaus ist das Spiel nun erheblich umfangreicher. Es gibt einfach mehr von allem, zum Beispiel unterschiedliche Feinde, Reittiere, bewegliche Plattformen und mehrere Endgegner. Ich liebe umfangreiche Spiele, bei denen sich viele Dinge verändern und die immer neue Elemente einführen, also habe ich versucht, so viel wie möglich einzubauen ohne den Zeitplan aus den Augen zu verlieren.

8bit-ninja: Du planst, mindestens vier Episoden von tiny barbarian DX zu veröffentlichen. Die Idee des episodischen Inhalts findet sich aktuell auch in anderen Spielen wie der walking dead Reihe oder den Spartan Ops. Denkst du, dass dieses ein Trend in der Spieleindustrie sein wird und dass wir solche Konzepte in Zukünft häufiger sehen werden?
Michael Stearns: Ich schätze, dass wir derartiges häufiger sehen werden, bin mir aber nicht sicher ob es wirklich „der Trend“ sein wird. Es verhält sich ähnlich wie mit dem Crowd-funding: Entwickler und Publisher werden Vielerlei ausprobieren um ihre Spiele zu entwickeln. Ich habe mich für den episodischen Aufbau bei Tiny Barbarian DX entschieden, da es gut zum Motiv passt. Die Struktur des Spiels ähnelt den Erzählungen um Conan oder Fafhrd and the Grey, die in sich geschlossene Kurzgeschichten darstellen und keinem übergeordneten, zusammenhängenden Handlungsstrang folgen.

8bit-ninja: Vermutlich wirst du die nächste Zeit ziemlich mit Tiny Barbarian DX beschäftigt sein, aber gibt es vielleicht schon einen kleinen Ausblick auf das, was wir in Zukunft von StarQuail Games erwarten können?
Michael Stearns: Momentan konzentriere ich mich ziemlich auf Tiny Barbarian DX, allerdings habe ich mir bereits Gedanken darüber gemacht, was ich als nächstes tun möchte. Wenig überraschend wird das vermutlich wieder ein 2D Actiontitel werden.
Daniel arbeitet währenddessen heimlich, still und leise ebenso an seinen eigenen Projekten, womit das nächste StarQuail vielleicht etwas völlig anderes sein wird.

8bit-ninja: Vielen dank für das Interview.

pixel-pin-up: Merry (Elisabeth) Christmas

Wie heißt die Frau vom Nikolaus? Genau: Merry Christmas!

just some rags

jet set radio hoodieIm September brachte SEGA den Dreamcast-Klassiker Jet Set Radio als aufpolierte HD Variante für aktuelle Konsolen und PC zurück und veranstaltete zu Promotionzwecken zusammen mit einigen Webseiten Wettbewerbe, um Fans mit insgesamt 300 Hoodies im JSR Design zu beglücken. Zwei dieser Webseiten waren sega-addicts und themarriedgamers, deren Aufforderung, den typischen Jet Set Radio Stil auf eine andere Sega-Marke beziehungsweise das Logo der Webseite zu übertragen, ich gerne nachgekommen bin, zählt die Cellshading Skate’n’Spray Reihe zu einer meiner absoluten Lieblingsserien und mit Sicherheit zu dem coolsten und stilsichersten Spielen aller Zeiten.


alex kidd jet set radio crossover

the jet set radio married gamers


Nach knapp drei Monaten, etlichen Rückfragen und nächtlicher SMS von UPS um 3:30 Uhr zwecks Rücksprache in Zollangelegenheiten ist nun endlich das Kapuzenjäckchen eingetroffen. Zwar ist es nur von mäßiger Qualität, glänzt aber wenigstens mit dem schicken JSR-Logo auf der Vorder- und einem Beat-Grafiti auf der Rückseite. Zudem bin ich um die Erfahrung reicher, dass in den USA Reißverschlüsse anscheinend mit links statt mit der rechten Hand zugezogen werden (oder ich habe ein extrem seltenes Linkshänder-Exemplar erhalten).

Bleibt zu hoffen, dass der zweite Hoodie, den ich generöserweise weiterverschenkt habe (man will ja nicht gierig erscheinen ;-)) mit weniger Problemen angekommen ist.