Beiträge aus Kategorie 'dies, das und dumme Ideen'

lebe wohl, kleiner prince

prince

Der Turmbau zu BABELBURGER


Fullscreen

Mit dem im wahrsten Wortsinne „kleinen“ Spielchen BABELBURGER nehme ich zum zweiten mal am LOWREZJAM teil. Die 2016er Veranstalltung des restriktiven Gamejams erlaubt zwar eine üppige Auflösung von 64 x 64 Pixeln in allen Farben des Regenbogens, doch von dermaßen viel kreativer Freiheit überfordert habe ich mich für die „klassische“ Variante mit 32×32 Pixel und 14 Farben entschieden.

Im Spiel geht es darum, mit den Zutaten im unteren Bereich möglichst schnell den rechts abgebildeten Burger nachzubauen.

pixel-pin-up: shadows on the wall

Monument Valley ZX

Letzte Woche war Monument Valley (die iOS Version) gratis im AppStore verfügbar, was mich dazu veranlasst hat, mir vorzustellen, wie Monument Valley (die Sinclair ZX Spectrum Version) aussehen könnte.

P4: puny pixel puzzle package

p4

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich erst kürzlich nicht nur den, sondern auch meinen ersten Professor Layton Teil gespielt habe, und war ob der unvermittelten, oftmal kontextlos und isoliert auftretenden Rätsel dezent enttäuscht. Sehr viel harmonischer in die Umgebung eingebettet sind die Puzzle im iPad-Klassiker the Room, der ebenso wie der Professor und die Flickgame-Engine Pate für P4, eine simple Puzzelbox, stand.

Die menschliche Körperbehaarung dürfte im Laufe der Entwicklung weitestgehend ihre Funktion als Schutz vor Kälte und Nässe verloren haben und höchstens in Form von Wimpern und Augenbrauen als Barriere gegen Schweiß und Staub heutzutage noch eine sinnvolle Aufgabe erfüllen. Davon abgesehen dient sie allenfalls je nach Körperregion mal mehr, mal weniger ästhetischen Zwecken. In den letzten Jahren hieß dies vor allen bei westlichen Entwicklern von Actionspielen, ihren zumeist männlichen Helden je nach Thematik entweder einen militärisch zackigen Kurzhaarschnitt zu verpassen oder sie mit einer generischen Abenteurer-Fön-Frisur auszustatten. In seltenen Fällen besticht eine Haarpracht neben ihrer Optik auch durch interaktive Einbindung in das Spielgeschehen. Hier eine Liste der meiner Meinung nach spielerisch nützlichsten Haare in Videospielen:

Sindel (Mortal Kombat)
Die ehemalige Herrscherin von Outworld und Mutter von Kitana ergänzt seit dem 1995 veröffentlichten dritten Teil in unregelmäßigen Abständen die Kämpferriege der brutalo Beat’em up Serie und ist eher für ihre Levitationsfähigkeiten und Schrei-Angriffe bekannt. Doch alleine aufgrund der Wuchtigkeit, mit der das Gegenüber per Haar-Lasso durch die Gegend geschleudert wird, gebührt ihr ein Platz auf dieser Liste. Aber Auch die Nutzung des ergrauten Hauptes als Starthilfe für den Todeskreisel-Fatality oder Eröffnung des X-Ray Specials tragen ihren Teil dazu bei.

Giana (the Great Giana Sisters)
Als relativ offensichtlicher Super Mario Bros. Klon machte das Jump’n’run aus dem Jahre 1987 von sich reden, doch wo dem Klempner ein Pilz zu Riesenwachstum verhilft, verwandelt im deutschen Gegenstück ein kugellieges Power-Up die brave Giana in ein Blöcke zerbröselndes Punk-Girlie mit Zottellocken. Meine damalige und bis heute einleuchtende Erklärung für dieses Phänomen lautete, dass es sich bei dem Extra um eine Kombination aus elektrostatischer Energie und einer Unmenge an Haarspray handelt, die einen Betonfrisur entstehen lässt, der selbst massives Mauerwerk nichts entgegenzusetzen hat.

Shantae (Shantae)
Galt das Action-Adventure 2002 dem Game Boy Color noch als Geheimtipp, bemüht sich Entwickler Way Forward vor allem in letzter Zeit, der Halb-Dschinn-Dame mit Titeln wie Shantae and the Pirate’s Curse oder dem anstehenden Shantae: Half-Genie Hero zu mehr Popularität zu verhelfen. Neben allerlei nützlichen Zauberkräften verfügt Shantae auch über die magische Fähigkeit, ihren lila Pferdeschwanz wie eine Peitsche zu benutzen und so den Gegner den Garaus zu machen.

Kyoshiro Senryo (Samurai Shodown )
Mit seinem feuerroten Vokuhila gehört der Kabuki Schauspieler Kyoshiro Senryo zu den Urgesteinen der in Japan Samurai Spirits betitelten Spiele und ist seit dem Erstling aus dem Jahr 1993 in nahezu jedem Teil der SNK-Prügelreihe vertreten. In den Zweikämpfen setzt er zwar vor allem auf eine Lanze und feurige Fächer als Waffe, doch ist seine Greif-Technik, bei der er den Gegner in einen Haarstrang einwickelt und würgt, auch nach über zwanzig Jahren noch bemerkenswert. Zudem verzichtet sein Schopf auf den allzu naheliegenden Zusatz „magisch“ und trägt als einer der wenigen männlichen in dieser Liste etwas zur ausgeglichenen Geschlechter-Quote bei.

Millia Rage ( Guilty Gear)
Die 1998 erschaffene Blondine zählt nicht nur zur Stammbesetzung des Guilty Gear Kaders, sondern ist – was die Verwendung von Haaren angeht – quasi die Königin der 2D Kampfspiele.
Wo andere Charaktere lediglich mit ein bis zwei entsprechenden Manövern aufwarten, verzichtet die russische Attentäterin fast komplett auf den Einsatz ihrer Arme und lässt stattdessen ihre wandlungsfähige Mähne sprechen. Diese benutzt sie für einfache Angriffe, formt aus ihnen diverse Hieb-, Schlag- und Stichwaffen, stylt sie zum Flügelpaar, um mit ihnen durch die Arena zu schwebt mit oder lässt sie als bildschirmfüllendes Zopfgeflecht auf Feinde niederschlagen.

Rayman (Rayman)
Michel Ancels Schöpfung bereichert seit 1995 das Jump’n’run Genre und findet sich in fünf Haupt- sowie diversen Nebenspielen wieder. Der pfiffige Franzose hat zwar weder Arme noch Beine, dafür aber eine tolle Tolle, die sowohl den zeitlosen Chic des frühen vorherigen Jahrhunderts verbreitet als auch anscheinend ebenso wie Hände und Füße frei beweglich ist und als rotierendes Helikopter-Haar die Bewegungsmöglichkeiten erheblich erweitert.

Bayonetta (Bayonetta)
An unangefochtener Position Eins steht wenig überraschend die haarige Hexe mit britischem Akzent und herbem Sekretärinnencharme, die seit ihrem 2009er Debüt auf Xbox und PS3 zuletzt exklusiv auf Wii-U im Nachfolger gegen göttliche Gestalten antreten durfte. Zwar sind die Fähigkeiten zur Verlangsamung der Zeit und die Verwandlung in einen Panther oder Vogel auch nicht zu verachten, Bayonettas wertvollstes Werkzeug im Kampfgetümmel ist jedoch ihr Kopfschmuck. Schon im „Ruhezustand“ erfüllt die magische Matte als Catsuit oder anderweitiges Kostüm mehr Aufgaben als eine gewöhnliche Frisur. Eingebunden in variantenreiche Kombos nehmen die Strähnen aber gerne auch mal die Gestalt von überdimensionalen Fäusten oder Stiefeln an und vermöbeln aus Portalen austretend den engelsgleichen Gegner mächtig den Hintern. Spätestens, wenn die schwarze Haarpracht ins Unermessliche wächst und nach kurzer Beschwörung einen gigantischen Höllenhund oder riesige Dämonenkrähe formen, dürfte klar sein, welcher Videospielcharakter die nützlichste Friese hat.

Sollte jedoch jemand eine andere Meinung haben oder jemanden in dieser Liste vermissen, lasse ich mich gerne in den Kommentaren eines Besseren belehren.

Back to OCT 21 2015

8bit filmplakat: Back to the future 2

Wir müssen uns ganz schön ranhalten, um noch in 11 Tagen Hoverboads zu erfinden, Doppelkravatten als Trends zu etablieren, jeden Haushalt mit unzähligen Faxgeräten auszustatten und Computer zu entwickeln, die 40 x 56 Pixel und 12 Farben gleichzeitig darstellen können.

Die Geschickte der Konsolenkompatibilität mag vielleicht keine Geschichte voller Missverständnisse, aber dennoch eine nicht minder interessante sein, ist sie doch fast so alt wie Videospielkonsolen selbst. Schon die alten Sumerer Branchen-Urgestein Coleco brachte 1982 mit dem Expansion Module #1 eine Erweiterung auf den Markt, die es erlaubte, Module des damals marktbeherrschenden Atari 2600 auf dem ColecoVision abzuspielen. Obwohl die Hardware trotz juristischer Bedenken höchstrichterlich für legal befunden wurde, blieb unternehmensübergreifende Kompatibilität zwischen Spielkonsolen weitestgehend ein Einzelfall. Auf der anderen Seite erfreute sich die Unterstützung direkter oder indirekter Vorgängersysteme des gleichen Herstellers größerer Beliebtheit, erweiterte eine derartige Funktion das Portfolio an verfügbaren Spielen doch immens und erleichterte damit den Wechsel zur nächsten Hardwaregeneration. So war das Atari 7800 aus dem Jahre 1984 von Hause aus kompatibel zu den Atari 2600 Datenträgern. Auch SEGAs 1985er Mark III beziehungsweise SEGA Master System konnte zumindest in Japan Software des nur dort erschienenen SG-1000 Vorgängers abspielen. Vor allem bei modulbasierter Unterhaltungselektronik, die beispielsweise aus Kostengründen nicht direkt mit einer Abwärtskompatibilität ausgestattet wurden, wurde auch das Konzept des Adapters gerne aufgegriffen, um den Spielekatalog der Vorgänger- und teilweise Geschwistergeräte verfügbar zu halten. 1989 veröffentliche SEGA den Power Base Converter, dank dem Master System Spiele ihren Dienst im Mega Drive verrichten konnten. Aufgrund der starken hardwaretechnischen Gemeinsamkeiten zwischen SEGAs ersten Handhelds Game Gear und dem Master System erlaubte in den frühen Neunzigern der entsprechende Master Gear Converter die Nutzung der Heim-Spiele auf dem tragbaren Begleiter. Den umgekehrten Weg schlug Nintendo 1994 ein. Obwohl bei der technischen Spezifikation des Super Nintendo Entertainment Systems eine Kompatibilität zum NES angedacht war, erhielt die Konsole nie eine offizielle Unterstützung. Mit dem Super Game Boy Adapter ermöglichte Nintendo stattdessen, Gameboymodule mittels SNES auf dem großen Bildschirm zu spielen. Einen ähnlichen Brückenschlag zwischen mobilem und stationären Gerät schuf Nintendo neun Jahre später mit dem Game Boy Player, der Game Boy, Game Boy Color und Game Boy Advanced Spiele mit dem Gamecube verband. Diese Vielzahl wiederum dürfte darin begründet sein, dass das japanische Unternehmen vor allem bei den tragbaren Systemen auf eine konsequente Berücksichtigung der jeweiligen Vorgänger setzte. Da 1998 der Game Boy Color eher als Überarbeitung denn als echter Nachfolger des Game Boys konzipiert wurde, war eine Kompatibilität erwartungsgemäß vorhanden, und Spiele beider Game Boy Varianten ließen sich auf dem Game Boy Advanced (2001) genießen. Speziell für dessen Module besaßen die ersten Iterationen des seit 2004 produzierten Nintendo DS wiederum gar einen eigenen Modulschacht. Nintendos aktueller Handheld, der 3DS, schluckt schließlich über den standartisierten Karten-Slot ebenfalls sämtliche für den DS konzipierte Titel.
Und auch im Wohnzimmer ließen sich seit Nintendos Umstieg auf silberne Scheiben als Datenträger die Speichermedien eines Geräts in den direkten Nachfolgern nutzen und somit seit 2006 Gamecube-Spiele auf der Wii und ab 2012 Wii-Spiele auf der Wii U zocken.

Zu Zeiten der fünften und teils sechsten Konsolengeneration rund um die Jahrtausendwende war das Thema Kompatibilität dagegen weniger gefragt, fand doch nicht nur ein Wechsel von Steckmodulen zu Compact Disks, sondern auch von 2D zu 3D Grafik und somit ein grundlegender Paradigmenwechsel in der Hardware statt. Zudem betraten neue Mitspieler wie Sony und Microsoft den Markt, wobei der Windows-Konzern tatsächlich mit Sega über eine Unterstützung von Dreamcast-Spielen auf der XBox verhandelte.
Bei Playstation Nummer 2 und 3 konnte Sony schließlich ebenfalls an frühere Erfolge anknüpfen und implementierte grundsätzlich die Möglichkeit zur Nachahmung der früheren Modelle. War jedoch die erstmals 2000 erhältliche Playstation 2 noch über ihren gesamten Lebenszyklus in der Lage, die meisten Disks der PS One wiederzugeben, trat 2006 bei der Playstation 3 ein Politik zutage, die vor allem europäischen Kunden sauer aufstieß. Zwar konnten Entwicklungen für Sonys Erstling auch weiterhin auf sämtlichen Playstation 3 Varianten genutzt werden, die durch den Verbau der Vorgänger-Chips erzeugte hohe Kompatibilität zur Playstation 2 fand sich jedoch nur in den japanischen und US-amerikanischen Geräten. Die europäische Maschinen erhielten dagegen aus Kostengründen eine hardware/softwaretechnische Lösung, die weit weniger umfassend ausfiel. Bei späteren Revisionen wurde schließlich die PS2-Fähigkeiten der Konsole komplett ad acta gelegt. Doch mit diesem Vorgehen stand Sony nicht alleine dar. Im Zuge von Einsparungsmaßnahmen und Miniaturisierung verloren beispielsweise auch der Game Boy Micro, Nintendo DSi oder die rote „Kanada Wii“ ihr oftmals mittels Hardware erzeugte Retro-Vermächtnis.
Die Abwärtskompatibilität von Microsofts 2005er XBox 360 war freilich zu keiner Zeit von dieser Problematik betroffen, wurden die Scheiben für die original XBox doch nicht von baugleichen Komponenten, sondern von auf die Software maßgeschneiderten Emulatoren interpretiert. Durch dieses recht aufwendige Vorgehen und wohl auch wegen Schwierigkeiten bei der Simulation der spezifischen Architektur blieben knapp die Hälfte der Spiele weiterhin der klobigen ersten XBox vorbehalten, aber wenigsten Klassiker wie Ninja Gaiden, Jet Set Radio Future oder Halo ergänzten die Bibliothek der auf 360 lauffähigen Titel. Mit der Ankündigung einer ähnlichen Technik für diesen November auf der inzwischen immerhin zwei Jahre alten XBox One überraschte Microsoft bei der diesjährigen E3 Konferenz, wobei diesmal wohl zumindest theoretisch eine bessere Emulation der Last-Gen-Hardware erreichbar ist. Für die konkrete Umsetzung muss aber im Vorfeld leider auch die Zustimmung des jeweiligen Spiele-Entwicklers eingeholt werden. Sony hat dagegen bei der Playstation 4 weiterhin keinerlei Pläne für die Unterstützung der physischen Medien irgendeiner Playstation-Generation, sondern richtet den Fokus auf die Bereitstellung einzelner Titel mittels des Playstation Now Streaming-Dienstes. Und welche Möglichkeiten sich hinter Nintendos NX-Projekt verbergen, steht aktuell noch in den Sternen.

Persönlich schätze ich das Konzept der Kompatibilität auf jeden Fall sehr, sei es, um Titel für Konsolen zu spielen, die ich nie besessen habe, oder um von technischen Verbesserungen wie einem besseren Bildschirm bei Handhelds oder kabellosen Controllern zu profitieren. Zudem könnte man diese Technik als kleinen Beitrag der Hardwarehersteller zur zumindest kurzfristigen Erhaltung und Bewahrung eines sehr flüchtigen Kulturguts erachten.

pixel-pin-up: rocket (wo)man